14 Tage sind nun vergangen, seit ich durch die Strasse von New York City lief – höchste Zeit für einen kurzen Bericht darüber:

Kurz vor 5 Uhr morgens verließen Sigrid und ich das Apartment und marschierten Richtung Public Library (42nd Street, 5th Ave), denn dort war die Einstiegstelle für den offiziellen Transferbus ins Startgelände. Die Absperrungen ließen darauf schließen, dass hier später wesentlich mehr los sein wird. Bei uns hat es jedoch nicht lange gedauert und wir saßen in einem der unzähligen „Academy-Bussen“ und fuhren nach Staten Island.

Dort angekommen versuchten wir uns mal im Gelände zu orientieren. Der Großteil des Areals ist in die 3 Farbzonen aufgeteilt – da wir jedoch unterschiedliche Farben hatten, versuchten wir im „neutralen“ Bereich einen Ort zu finden, in dem wir die nächsten Stunden bis zum Start verbringen können. Zum Glück fanden wir im einzigen Zelt gerade noch einen Platz, wo wir es uns am Boden gemütlich machen konnten – so gemütlich wie man es sich halt bei 4 Grad Außentemperatur auf einer Aludecke machen kann. Trotzdem waren wir froh nicht irgendwo im windigen Freien sitzen zu müssen.
warten auf den Start

Mit verspeisen des mitgebrachten Frühstücks, holen von heißem Kaffee, lesen des „Official Marathon Guide“, beobachten der mitunter skurrilen Läuferkollegen und Anstellen bei den WC-Häuschen vergingen die Stunden und es wurde für mich Zeit, mich in „meinen“ orangen Sektor zu begeben.

Rund 1 Stunde vor dem Start musste ich dann zur Startaufstellung in den „Corral“ und dort machte ich meinen schwersten Fehler: Die Sammelstelle für die wärmende Kleidung (wird Obdachlosen zur Verfügung gestellt) war beim Eingang zum Corral und ich habe dieses deshalb auch dort abgegeben. Dies bedeutete aber nun 50 Minuten bei 4 Grad und Wind nur in der Laufkleidung herumstehen und warten (ohne großen Bewegungsspielraum). Nicht gerade die ideale Ausgangsbedingung für einen Marathonlauf :-(.

Punktlich um 9:40 war es dann soweit – nach der amerikanischen Hymne und spezieller Begrüßung des chilenischen „Bergmann Nr. 12“ fiel der Startschuss und zu Frank Sinatras „New York, New York“ liefen wir die Rampe der Verrazano-Narrows-Bridge hoch. Trotz der Menschenmassen war sofort ein Laufen in der geplanten Geschwindigkeit möglich. Die ersten Kilometer musste ich auch dazu nutzen, meinen durchgefrorenen Körper erst mal wieder auf „Betriebstemperatur“ zu bringen.

Nachdem wir kurz vor Meile 2 die Brücke verlassen haben und in die Straßen von Brooklyn kamen, wusste ich, warum jeder der schon mal in NY gelaufen ist so davon schwärmt. Links und rechts von der Strecke stehen tausende Zuschauern, die jeden wir ihren besten Freund anfeuern. In einem fort hört man nur „GO – Peter – GO“, „Come on Peter!“, „You are looking good, Peter!“, … während man mit den großen und kleine entgegengestreckten Händen abklatscht. Und diese Kulisse blieb auf der ganzen Strecke erhalten. Mann musste sich zwischendurch auch mal „zwingen“, die Skyline von Manhatten oder anderes der tollen Umgebung anzusehen.

Läuferisch ging es mir sehr gut und ich konnte sogar während dem Lauf ein paar Fotos schießen und einen Kapfenberger Läufer kennen lernen.
Unter anderem durch meine (eventuell zu hohe?) Frequenz mit Kohlenhydrat-Gels blieb auch der gefürchtete „Mann mit dem Hammer“ nach 30 Kilometern aus. Lediglich bei Meile 24 (38,6 km) bekam ich leichte Probleme – in der rechten Wade kündigte sich ein Krampf an. Ich nutzte noch mal die Labestation, veränderte leicht meinen Laufstil und nahm auch etwas Tempo raus. Dadurch verschlimmerte sich die Situation zum Glück nicht und ich konnte nach 3:24:04 mit wehender österreichischer Fahne ins Ziel laufen.

Und was nun? Das Ziel „Marathon finishen“ erreicht und nie mehr laufen?
Nein, es geht weiter und neue Ziele warten: schaffe ich einen Marathon unter 3 Stunden? Ist eine Platzierung unter den Top 10 Gesamt oder Top 3 in der Altersklasse möglich? All diese Fragen gilt es 2011 zu beantworten – und vielleicht passt es ja sogar noch mal mit dem New York Marathon.

Zum Abschluss möchte ich mich besonders bei
– Josef und Sigrid
– Stefan und das Sportunion-Team
– Herr Eumann von DERTour
– Janikke von new balance
– Christian von Hervis
gore-tex

aber auch ALLEN anderen, die mir dieses Erlebnis ermöglicht haben, nochmals herzlich bedanken.

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2 Kommentare zu “Bericht New York Marathon 2010”

  1. Go Go Peter GO! I´m crossing my fingers for you! Blue Skies…

  2. Ein sehr schöner Bericht! Darf dieser Artikel auch auf dem newbalanceblog.de veröffentlicht werden?
    Ich bin gespannt auf deinen neuen blog!
    Gruß Janikke

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